Leserbrief: „Die alte Masche der CSU“ zu „S7-Verlängerung ,genießt wieder Priorität‘“ vom 12. August

Der Besuch von Staatssekretär Ulrich Lange vom Bundesverkehrsministerium in Geretsried – die Gelegenheit für die CSU, im Vorfeld der Kommunalwahlen dünne Ankündigungen ins Sommerloch zu blasen. Statt die Bevölkerung seriös über die andauernden Verzögerungen der Planungen und deren konkrete Gründe zu informieren, versucht der Staatssekretär – sekundiert von Bürgermeister Müller und CSU-Landratskandidat Holz – den Eindruck zu erwecken, dass bei der S7-Verlängerung alles von Berlin abhänge und das Projekt höchste Priorität genieße, weil in Berlin wieder „verlässliche Partner“ regieren. Die alte Masche der CSU.

Nur nebenbei sei erinnert, dass drei (!) CSU-Verkehrsminister während dem jahrzehntelangem Verfahren in Berlin regierten. In Wirklichkeit liegt die Verantwortung für diese schleppende Geschichte jedoch in Bayern. Nämlich bei den Planern der Bahn, den Behörden der zuständigen Regierung von Oberbayern und dem Land Bayern als Besteller des Nahverkehrs als politisch Hauptverantwortlichem.

Was jetzt Sache ist, nämlich dass die Realisierung des Vorhabens erneut völlig im Nebel steht, konnten wir unlängst im Isar-Loisachboten/Geretsrieder Merkur lesen. Statt der fälligen Baugenehmigung fordert das Eisenbahnbundesamt eine erneute Überarbeitung der Pläne, also eine Behördenschlaufe mehr in dem ohnehin schon skandalös kostspieligem Verfahren.

Statt Aufklärung über die Mängel der Planung nur nebulöse Wahlkampfblasen mit netten Fotos der CSU-Prominenz. So geht Politikverdrossenheit, denn in der Bevölkerung glaubt inzwischen niemand mehr, dass die S-Bahn jemals nach Geretsried fährt.

HANS GÄRTNER, WOLFRATSHAUSEN

Quellenangabe: Geretsrieder Merkur vom 16.08.2025, Seite 34